Mondholz

Bäume fällen zur richtigen Zeit

So hört es sich an, doch dass der Mond Natur und Mensch beeinflusst, zeigen nicht nur Ebbe und Flut oder schlaflose Vollmondnächte. Auch jahrhundertealte Erfahrungen über die Einwirkungen des Erdtrabanten auf unterschiedlichste Eigenschaften des Bauholzes gewinnen wieder stärker an Beachtung - und damit der an den verschiedenen Mondphasen orientierte Fällungszeitpunkt.

Holz lebt, es arbeitet und verändert sich je nach Holzart, Jahreszeit und Raumklima. Das Wissen um diese Veränderungen des Bauholzes wurde über Jahrhunderte hinweg in der Praxis genutzt; davon zeugen uralte Almhütten, Landungsstege, Brücken und Pfahlbauten (zum Beispiel in Venedig).

So wurde früher Holz nicht, wie heute üblich, das ganze Jahr über geschlagen, sondern nur an bestimmten Tagen. Der Fällungszeitpunkt richtete sich nach dem Mondkalender. Darum bezeichnet man Holz, das zum "richtigen" Zeitpunkt geschlagen wurde, als Mondphasenholz.

Im Zuge der Industrialisierung der Holzwirtschaft wurde die Bedeutung des Fällungszeitpunktes allmählich verdrängt. Heute sorgt meist die Chemie für die gewünschten Holzeigenschaften - mit mehr oder weniger Erfolg, mit Sicherheit aber zu Lasten der Umwelt. Ein Grund mehr, weshalb Bauökologie und -biologie zunehmend auf Mondphasenholz zurückgreifen.


Richtiger Fällzeitpunkt

Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen Mondphase und Stammdurchmesser. Sie fanden heraus, dass sich bei abnehmendem Mond die Säfte zu den Wurzeln hin verschieben - der Stammdurchmesser zieht sich zusammen; bei zunehmendem Mond hingegen steigen die Säfte - der Stammdurchmesser nimmt zu. Bauholz sollte also bei abnehmendem Mond geschlagen werden.
Dann befindet sich weniger Saft im Stamm und das Holz ist trockener -weniger Risse sind die Folge und die Formstabilität bleibt erhalten..


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